Fachverband
Mineralwolleindustrie e.V.

Klimaschutz in aller Munde

Die Politik muss jetzt die richtigen Anreize im Gebäudebereich setzen – eine CO2-Bepreisung ist aber kein „Allheilmittel“

Dr. Thomas Tenzler, Geschäftsführer FMI Fachverband Mineralwolleindustrie e.V.
Dr. Thomas Tenzler,
Geschäftsführer FMI Fachverband
Mineralwolleindustrie e.V.

Berlin, 16.05.2019. Die Themen Energieeinsparung und Umweltschutz sind inzwischen tief in der Gesellschaft angekommen. Das größte Potential zur Energieeinsparung liegt dabei im Gebäudebestand. Dieses Potenzial kann schnell gehoben werden, etwa durch eine steuerliche Förderung für die energetische Modernisierung des Bestands. Wie die aktuelle Debatte um eine mögliche CO2-Bepreisung aber zeigt, setzt die Politik die Diskussionen zum Klimaschutz im Gebäudesektor nicht in zielführende Ergebnisse um.

„Eine CO2-Bepreisung kann die Erreichung der Einsparpotentiale im Gebäudesektor zwar befördern, ist aber kein Allheilmittel. Sie benötigt auch eine Förderstruktur, die Investitionen in die energetische Modernisierung optimaler unterstützt und anreizt“, sagt der Geschäftsführer des FMI Fachverband Mineralwolleindustrie e.V. (FMI), Dr. Thomas Tenzler.

Denn: Die energetische Modernisierungstätigkeit ist derzeit viel zu gering. Trotz des großen Energieeinsparpotentials von Bestandsgebäuden wird derzeit nur ein sehr kleiner Teil der energetischen Modernisierung von der aktuellen Förderung angeregt.

Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, den Gebäudebestand bis 2050 klimaneutral aufzustellen. Bis dahin muss der Energiebedarf im Bestand mindestens halbiert und der verbleibende Energiebedarf weitestgehend durch erneuerbare Energien gedeckt werden. „Um dieses Ziel schnellstmöglich zu erreichen, muss die Politik endlich die richtigen Weichen stellen. Diskutieren reicht längst nicht mehr, um den Klimawandel aufzuhalten und ein CO2-Preis ist kein Allheilmittel, sondern nur ein weiterer Baustein“, betont der FMI-Geschäftsführer.

„Wenn die Bundesregierung die Potentiale im Gebäudesektor effektiv nutzen möchte, muss sie heute schon die richtigen Anreize setzen, sonst verspielt sie ihre selbst gesteckten Klimaziele erneut“, so Tenzler.

Nach Auffassung des FMI ist die Einhaltung der CO2-Einsparziele im Gebäudebereich dabei nur durch ein effektives Zusammenwirken aller Energieeffizienzpotentiale, also der Gebäudehülle und -technik, möglich. „Die Grundlage für eine energieeffizient arbeitende Gebäudetechnik bildet immer die optimal gedämmte Gebäudehülle“, sagt Dr. Thomas Tenzler.

Eine CO2-Bepreisung im Gebäudesektor kann deshalb nur in Kombination mit verbesserten Anreiz- und Fördersystemen für die gesamtheitliche energetische Modernisierung von Gebäuden wirksam sein.

Zum FMI Fachverband Mineralwolleindustrie e.V.

Der FMI Fachverband Mineralwolleindustrie e.V. vertritt die marktführenden Hersteller von Glas- und Steinwolle. Mitglieder sind climowool, Rockwool Deutschland, Knauf Insulation, Saint-Gobain Isover und Ursa Deutschland.

Wir sind Ansprechpartner und Koordinator für die relevanten Themen der Branche von Energiewende über Wärmedämmung bis hin zum Dämmen mit Mineralwolle. Der FMI bündelt zudem die Fachkompetenzen der Unternehmen im technischen Bereich.

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