Fachverband
Mineralwolleindustrie e.V.

Verbände fordern Fördermöglichkeiten für energieeffizientes und seniorengerechtes Bauen

Workshop zur Zukunft der Wohnungsbaumärkte

Berlin, den 29.04.2008. Verbände der Bau- und Immobilienwirtschaft fordern von der Bundesregierung aufgrund der demographischen Entwicklung u.a. ein Förderprogramm für seniorengerechtes und barrierearmes Bauen sowie ein KfW-Programm zum altersgerechten Umbau des vorhandenen Wohnungsbestandes. „Zudem müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit sich Investitionen zur Energieeffizienz rechnen“, sagte BBS-Präsident Dr.-Ing. Gernot Schaefer anlässlich eines Workshops zur Zukunft der Wohnungsbaumärkte in Deutschland im Rahmen des Leitbildprozesses Bauwirtschaft heute in Berlin. Die Kosten hierfür belaufen sich nach der Mc-Kinsey-Studie des BDI auf mindestens 16.000 Euro für ein Haus, das 1975 gebaut und stets auf den neuesten technischen Stand gebracht wurde.

Der Wohnungsbaugenehmigungen sind im vergangenen Jahr allein bei den Ein- und Zweifamilienhäusern um mehr als 35 Prozent eingebrochen. Insgesamt wur-den lediglich 182.000 Wohnungen genehmigt. Diese Zahl entspricht einem historischen Tiefstand. Hier entwickelt sich eine ständig wachsende Schere zwischen Bedarf und Angebot. So wird die Zahl der Privathaushalte von 39,5 Millionen auf 40,5 Millionen bis 2025 steigen.

Hinzu kommt die Alterung der Gesellschaft. „Nicht nur die Zahl der Pflegebedürftigen verdoppelt sich von heute an bis 2050. Auch werden bis dahin auf 100 Personen der Altersgruppe der Erwerbsfähigen zwischen 25 und 65 dann 57 Bürger entfallen, die älter als 65 Jahre alt sind!“, betonte Dr.-Ing. Schaefer. Doch die Weichen, für die wohnungspolitische Entwicklung und ein seniorengerechtes Angebot werden schon heute gestellt.

Wenn die Kommunen in den wirtschaftlichen Wachstumsregionen auf diese Entwicklung nicht reagieren, werden kurz- und mittelfristig der Wohnraumbedarf nicht gedeckt und die Mieten explodieren. Der Bedarf dürfte bei etwa 250.000 fertiggestellten Wohnungen pro Jahr liegen.

Die erwartete demographische Entwicklung hat aber auch Auswirkungen auf die Anforderungen an das Wohnumfeld und für die wirtschaftlich unterschiedlich entwickelten Regionen in Deutschland. „Vor allem dort, wo Wirtschaft und Arbeitsplätze wachsen, muss Wohnbauland von den Kommunen in solchem Umfang ausgewiesen werden, dass die Wohnbaulandpreise finanzierbar bleiben“, unterstrich Dr.-Ing. Schaefer. Zugleich müssen nachhaltige Siedlungs- und Bestandskonzepte entwickelt werden.

Einerseits müssen mehr als 67 Prozent des Wohnungsbestandes in Deutschland energetisch nachgerüstet werden und – falls sich dies wirtschaftlich und technisch als nicht sinnvoll erweist – müssen teils auch Gebäude vollkommen neugebaut und ersetzt werden. Zudem steigen die Ansprüche an das Wohnumfeld. Hier sind die Kommunen gefragt, gemeinsam mit den Investoren die Infrastruktur für Jung und Alt auszubauen.

Die Bauwirtschaft ist ein Schwergewicht in der deutschen Volkswirtschaft. Wird das gesamte Baucluster entlang der Wertschöpfungskette der Bauwirtschaft einberechnet, werden hier 12 Prozent des Bruttoinlandprodukts erwirtschaftet, und es sind 3,6 Millionen Mitarbeiter beschäftigt. „Wer den Wohnungsbau wieder zum Konjunkturmotor machen und neue soziale Probleme wie Wohnungsmangel und Mietenexplosion für junge Familien und Senioren vermeiden will, muss eine Strategie mit einem ganzheitlichen Konzept für Investoren und Mieter entwickeln. Wir fordern die Politik dazu auf, hier die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen“, unterstrich Dr.-Ing. Schaefer.

Der Workshop befasste sich mit folgenden Themen:

  • Wohnungsbestand und Perspektiven
  • Maßgebliche Handlungsfelder im Wohnungsbau
  • Praxisbeispiele für Bestandsersatz
  • Rahmenbedingungen des Bauens
  • Altersgerechtes Bauen
  • Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau aus Sicht privater Bauherren
  • Aus diesen Themen abgeleitet: Konsequenzen und Aussichten – neue Leitbilder für den Wohnungsbau

Veranstalter sind:

Bund Deutscher Baumeister Architekten und Ingenieure e.V. , Verband Privater Bauherren e.V. , Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksbau e.V., Zentralverband Deutsches Baugewerbe e.V. , Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e.V.

Herausgeber dieser Presseinformation:

Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e.V.
German Building Materials Association

Zum FMI Fachverband Mineralwolleindustrie e.V.

Der FMI Fachverband Mineralwolleindustrie e.V. vertritt die marktführenden Hersteller von Glas- und Steinwolle. Mitglieder sind climowool, Rockwool Deutschland, Knauf Insulation, Saint-Gobain Isover und Ursa Deutschland.

Wir sind Ansprechpartner und Koordinator für die relevanten Themen der Branche von Energiewende über Wärmedämmung bis hin zum Dämmen mit Mineralwolle. Der FMI bündelt zudem die Fachkompetenzen der Unternehmen im technischen Bereich.

 

 

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