Fachverband
Mineralwolleindustrie e.V.

Bauen mit Holz und fertig – Warum der nachwachsende Rohstoff für das Wohnen immer wichtiger wird

Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Fertigbau

Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des BDF
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Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des BDF

Die ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung sind wichtig und richtig. Eine große Rolle bei der Erreichung dieser Ziele spielen der Neubau hocheffizienter Häuser sowie die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden. Bereits seit vielen Jahrzehnten beschäftigen sich deshalb die im Bundesverband Fertighaushersteller organisierten Unternehmen mit der Entwicklung und dem Bau von besonders effizienten Häusern.

Diese werden ständig weiterentwickelt und bewährte Werkstoffe sowie deren richtige Kombination erbringen Energiesparergebnisse, die weit über den gesetzlichen Vorgaben rangieren. Das ist angesichts des Klimawandels auch dringend notwendig, denn Gebäude sind für etwa 40 Prozent des gesamten Energiebedarfs in Deutschland verantwortlich.

Gebäude verbrauchen fast die Hälfte der gesamten Energie in Deutschland

Die günstigen bauphysikalischen Eigenschaften des verwendeten Baustoffs Holz verschaffen der Fertigbauweise einen klaren Vorteil gegenüber anderen Bauweisen. Hinzu kommt die intelligente Konstruktion des Wandaufbaus. Neben der üblichen Wärmedämmung von außen, die auch häufig bei der Altbausanierung eingesetzt wird, trägt der innere Wandaufbau im Holztafelbau zu einer effektiven Dämmleistung bei. Da die Wand- und Dachelemente aus Holzstielen beziehungsweise Sparren bestehen, die aufgrund ihrer Tragfähigkeit mit bestimmten Abständen zueinander angeordnet werden können, ist eine vollständige Dämmung der Zwischenräume möglich.

Viel Dämmung, viel Platz

Durch das Variieren der Holzdimensionen kann die Wanddicke und damit die Dämmschichtdicke vergrößert werden, um die Wärmedämmung zu optimieren. Je nach Anforderung können hierbei verschiedene Materialien wie Zellulose, Holzfaser oder Mineralwolle eingesetzt werden. Dieser hohe Wärmeschutz wird mit vergleichsweise geringen Wandstärken umgesetzt. Jedes BDF-Mitgliedsunternehmen bietet Konstruktionen an, die maximal 19 Prozent der bebauten Grundrissfläche je Nutzungsebene in Anspruch nehmen. Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus stehen somit im Vergleich zum Mauerwerksbau bei gleicher Grundrissfläche und vergleichbaren U-Werten rund sieben Quadratmeter mehr Wohnfläche pro Vollgeschoss zur Verfügung, was einem zusätzlichen kleinen Zimmer entspricht.

Hochbau mit Holz ist möglich

Zunehmend werden auch mehrgeschossige Gebäude in Holzfertigbauweise errichtet. So entsteht in Aalen-Waldhausen Deutschlands erster Holzbau mit acht Vollgeschossen. Auch die Bereiche mit erhöhten Anforderungen an den Brandschutz, wie Treppenhaus und Aufzugsschacht, sind bei diesem Gebäude in Holz ausgeführt. Insgesamt 1.350 Kubikmeter des nachwachsenden Rohstoffs wurden verwendet. Die positive Ökobilanz der Holzfertigbauweise kann Investoren ebenso überzeugen wie die vorbildliche Energieeffizienz. Auch im mehrgeschossigen Wohn- und Gewerbebau reduziert die hoch gedämmte Gebäudehülle den Energiebedarf auf ein Minimum: Das als Unternehmenszentrale genutzte Objekt in Waldhausen benötigt nur 46.000 kWh pro Jahr, die aus Sonnenenergie selbst erzeugt werden.“

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